Passiert am 12.12.2022 – ein guter Freund von mir fährt seine Gattin zur Arbeit – ihr geht es nicht gut und es schneit wie verrückt … Der „Deal“ ist: Bei Schnee fährt er!
Schon auf dem Hinweg nach Nidderau wird es teilweise ein wenig rutschig, aber ca. 1 km vor dem Ortseingang Nidderau/Ostheim (aus Richtung Marköbel) befindet sich augenscheinlich ein SPIEGEL auf der Fahrbahn … genug Erfahrung hat er ja nach über 40 Jahren des Fahrens – aber so etwas hatte auch er noch nicht erlebt!
Nach dem ersten „Ansprechen“ des ABS bekam er dann auch RESPEKT und kroch weiter …
Auf dem Weg nach Hause bot sich ihm nach dem Ortsausgang Nidderau/Ostheim dieses Bild:
Ein wenig verwundert, da ihm vorher schon so EINIGE (> 8) Fahrzeuge entgegenkamen, stoppte er (SELBSTVERSTÄNDLICH!) an der Unfallstelle!
Mehr schliddernd als gehend überquerte er die Straße zu dem verunfallten Wagen – die junge Dame darin bemühte sich gerade, ihr Fahrzeug durch die Beifahrertür zu verlassen – Fahrertür und Heck waren durch Baumbestand blockiert …
Die erste Frage, ob es ihr GUT geht, wurde postiv beantwortet – nun war es daran, die Unfallstelle ein wenig abzusichern … inzwischen fuhren mind. 20 Autos VORBEI (immerhin mit WARNBLINKER)!
Er bat das Mädel, mit ihm zu seinem Auto zu „gehen“ – dort gab es dann erst mal eine Warnweste für Beide (sie kam an ihre nicht ran …).
Der ADAC wurde angerufen und zwischendurch das erforderliche Warndreieck an Ort & Stelle verbracht …
Nach „kurzer“ Zeit (ca. 5 Min.!) hielt ein Bulli an und fragte nach dem „Rechten“ – fuhr dann weiter, weil es „grünes Licht“ gab. Weitere 10 Minuten später klopfte eine Frau an’s Fenster (die Beiden saßen inzwischen im warmen Auto …) und fragte ebenfalls, ob alles in Ordnung ist – sie hatte weiter vorne angehalten und ist EXTRA zur Unfallstelle zurückgelaufen – RESPEKT!!!
Ob es eine GUTE Idee ist, HIER zu wenden?
Seine Befürchtung, die Straße zusätzlich zu blockieren, indem er (fast im Graben) anhält, war unbegründet!
Zufällig kam ein Rettungswagen vorbei … insgesamt der DRITTE „Anhalter“!
Irgendwann (nach ca. 45 Min.) kam dann auch mal ein „Streufahrzeuglein“ vorbei …
Nachdem der ACAD endlich erreicht wurde (ca. 15 Min.!), wollte man dort für das Rausziehen und Abschleppen in den Wohnort der jungen Dame (3 km entfernt) knapp 300,- Euro berechnen – er bekam das wohl mit und winkte ab … das Gespräch wurde dann beendet – mein Kumpel sagte noch zu dem Mädel: „Es kommt immer alles SO, wie es kommen SOLL!“ – und bot ihr an, sie nach Hause zu fahren. Das Fahrzeug sollte mit Warnblinkern im Graben liegen bleiben – in aller RUHE könnte sie sich dann um das Abschleppen (Bauer o.Ä.) kümmern! So stieg sie also aus, um das Licht an ihrem Fahrzeug zu löschen und kam kurz darauf freudestrahlend zurück: Ein Bauer kam just in diesem Augenblick auf einen Feldweg vorbei, hatte den Unfall bemerkt und das Mädel gefragt, ob er den Wagen aus dem Graben ziehen soll …
Also so etwas kann man sich nicht ausdenken, oder?
Kurze Zeit später wurde das Warndreieck zurückgeholt und es konnte nach über einer Stunde endlich weitergehen – der freundliche Helfer hatte nach 300 m bereits den nächsten „Kandidaten“ am Haken!
Keine 400 m weiter lag dann noch jemand im Graben …
Angehalten hat sonst NIEMAND, soweit er das beurteilen kann … aber er fragte diesen (3. Verunfallten), ob es ein Abschleppseil gäbe – sein Wagen ist auf der inzwischen abgestreuten Straße kräftig genug, um zu helfen! Die Frau winkte jedoch ab – ein Abschleppdienst sei bereits informiert!
Wer nicht will, der hat schon – dachte er sich … und fuhr nach Hause!
SEIN Fazit: Er WÜNSCHT sich, dass wenn ER mal im Graben liegt, auch jemand ZEITNAH anhält und WENIGSTENS FRAGT, ob alles „in Ordnung“ ist!
MEIN Fazit: VERGISS ES – denn hier ist sich anscheinend jeder SELBST der NÄCHSTE!! Ich habe mir all‘ seine DashCam-Videos angeschaut – es hielten von mehr als 80 (ACHZIG!!) vorbeikommenden Fahrzeugen gerade mal 3 (DREI – einer davon war der RTW!!)!